Nachhilfe hilft - oder etwa nicht? Es ist kompliziert....
Vorneweg: Je gezielter und wenig umfangreich die Fragestellung ist, desto eher zeigt Nachhilfe eine positive Wirkung.
Erkläre ich binomische Formeln, den Gebrauch von englischen Präpositionen oder den Unterschied von das und dass, reichen wenige Stunden Hilfe aus.
Geht es um eine Stilverbesserung beim Schreiben in der Fremdsprache oder um Die Grammatik der 9. Klasse, dann sieht die Sache anders aus. Hier gibt es meistens schon so große Lücken, dass es schwierig wird, zu entscheiden, mit welchem Thema wir anfangen.
Am Anfang kleben wir dann gemeinsam Pflasterchen: eins auf die Verneinung, eins auf die dritte Person -s, eins auf die unregelmäßigen Verben. In den höheren Klassen wurden die Grundlagen schon gelegt. Wenn es an ihnen hapert, wird die Aufholjagd schwer und braucht Zeit, Biss, Disziplin und Teamarbeit. Bei einer Stunde pro Woche kann ich isolierte Strukturen erklären. Von diesen gibt es in der Fremdsprache aber sehr viele und das Erlernen einzelner reicht nur selten für die nötigen Transferleistungen, also die Anwendung der Strukturen beim freien Schreiben und Sprechen.
Die schlechte Nachricht: Um wirklich vorwärts zu kommen, sollten es wenigstens am Anfang mehrere Stunden pro Woche sein oder auch mal ein Ferienblock, und es sollte auch für Nachhilfe (leider) gelernt werden.
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Wenn sich NachhilfelehrerIn und SchülerIn gut verstehen, dann ist das für Schüler oder Schülerin eine richtig gute Sache: Mehr Selbstbewusstsein, Stärke und Mut führen oft zu einer insgesamt besseren Schulsituation
